Singapur

Übertritt in eine gläsernde Welt


Grenzerfahrung

Die Reise meines Lebens

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Nach einem angenehmen Flug mit kurzer Zwischenlandung in Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia, sind wir pünktlich um sieben Uhr abends in Singapur gelandet. Nach einem erneuten Zwischenfall an der Zollstation, bei der uns das letzte Feuerzeug auch noch abgenommen wurde, aber ironischerweise nicht die unter Strafe stehenden Kaugummis, fanden wir uns ausgehungert am Flughafeninternen Burger King wieder. Dort mussten wir angesichts der neuen Preisdimension erst einmal tief Luft holen. Die Zeiten, in denen man für umgerechnet einen Euro ausgiebig dinieren konnte, waren vorbei. Nach der ersten Fastfood-Mahlzeit seit über einem Monat fuhren wir mit einem teuren Shuttlebus nach Chinatown, dem Stadtteil mit dem besten Preisleistungsverhältnis bezüglich Unterkunft. Für schlappe 27 SG$ (21 Euro) pro Person und Nacht checkten wir in einem Hostel in Mitten der Fußgängerzone ein und bezogen unsere schmalen Etagenbetten im modernen und klimatisierten Zwölfbettzimmer. Obwohl man an dem Tag nicht viel unternahm, war ich müde und schlief schnell ein.

 

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Am nächsten Morgen bediente man sich am spärlichen, aber inklusiven Frühstück im winzigen Speiseraum des Hostels und informierte sich an der Rezeption über Übersichtspläne, Metro u.v.m. Unser Hostel lag mitten in der Chinatown-Fußgängerzone, keine 100m von der gleichnamigen U-Bahnstation entfernt, und grenzte an das südliche „Central Business District“ (CBD) an. Wir versuchten die saftigen Übernachtungspreise zu vergessen, erfreuten uns stattdessen der zentralen Lage und dem faszinierenden Stadtbild. Während vergangener Nacht in der Fußgängerzone von Chinatown gähnende Leere herrschte, tummelten sich dort am Tage sehr viele Menschen. Die Ladenbesitzer benutzen die Fußgängerzone sogar um ihre Verkaufsfläche zu erweitern, wodurch sich der Gehweg erheblich verengte. Ich konnte Chinatown gegenüber dem gestrigen Tag gar nicht wiedererkennen. Überall waren Kleiderstangen, Regale und Verkaufstische aufgebaut und verhinderten den direkten Blick auf unseren Hosteleingang. Nachdem man sich ein wenig durch Souvenirs, Elektronik und Bekleidung drängelte und dass ein oder andere genauer inspizierte, begaben wir uns auf Entdeckertour durch den funkelnden Großstadtdschungel Singapurs. Eine Stadt, wie aus der Zukunft. Im ersten Moment konnte ich mir ein „WOW“ nicht verkneifen. Was für eine beeindruckende Metropole am südlichsten Punkt des südostasiatischen Festlandes! Ich habe in meinem Leben schon viel Gesehenen, von London über Miami, San Francisco und Los Angeles bis zu Vancouver, Melbourne und Sydney, aber so eine hochtechnisierte Stadtwelt blieb mir bis dato verborgen! Vielleicht lag die außerordentliche Begeisterung aber auch nur in den extremsten Gegensätzen zu den chaotischen Zuständen Indiens und der naturbelassenen Ödnis von Nepal begründet.

 

Die moderne Architektur der Stadt verbindet Glas mit Stahl unvergleichbar harmonisch und lässt sie zu einem herrlichen Anblick miteinander verschmelzen. Optimiert wird dieses perfekte Zusammenspiel mit natürlichen Akzenten, welches im "CapitalGreen"-Building, auf dessen Dach einmal ein „Sky Forest“ wachsen soll, gipfelt.

 

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Der zweite Tag begann angesichts des gestrigen langen Tages erst gegen neun Uhr und nach dem Frühstück gingen wir, wie gewohnt, zu Fuß durch die Stadt. Unser erstes Ziel war das bereits gestern besuchte Clarke Quay, das auch bei Tageslicht betrachtet ein echt schickes Kneipenviertel darstellt. Auf dem Weg dorthin kauften wir uns an einem Straßenstand in Chinatown zu noch angemessen Preisen einen ziemlich leckeren Fruchtshake. Dass den Geschmacksrichtungen Erdbeere und Drachenfrucht-Banane aber die Farben Rosa und Pink zuzuordnen waren, bemerkten wir erst hinterher. Vielleicht lag es an den überaus männlichen Farben unserer Shakes, vielleicht aber auch einfach an unserem europäischen Aussehen. Auf dem Weg zum Quay haben wir jedenfalls, wie auch immer, eine winzige Frau aus Malaysia aufgegabelt, die uns leider nicht mehr von der Seite weichen wollte. Sie erfand die wildesten Geschichten, dass ihr englischer Freund gerade arbeiten würde und sie deshalb ein wenig Anschluss suche. Was wirklich hinter ihrem Vorhaben steckte, werden wir wohl nie erfahren. Aber sie redete ohne Punkt und Komma in einem äußerst schlechten Englisch, weswegen wir umso glücklicher waren, als sie nach einer Stunde plötzlich im Nichts verschwand.

 

Zu zweit pilgerten wir über einen kleinen weiteren Park mit künstlerischen Ornamenten und stilvollen Figuren zur Orchard Road, dem Haupteinkaufsviertel der Megametropole Singapurs. Mit der Maximilianstraße in München oder dem Rodeo Drive in Los Angeles nicht zu vergleichen, gipfelte in dieser Straße der Protz und der Überfluss. Ein prächtiges Einkaufszentrum mit ausschließlich Boutiquen der Preisklasse Luis Vuitton, Gucci, Prada und Co. folgte dem Nächsten und es schien auch kein Ende zu nehmen. Solch eine Massenansammlung an Luxuslabels habe ich in meinem Leben zuvor noch nicht gesehen, eine faszinierende Geldvernichtung die viele Fragen aufwirft. Kann eine Gesellschaft in der breiten Masse solch ein System überhaupt tragen? Woher kommt dieser Reichtum? Oder ist es mehr Schein als Sein? Fragen, die für den Moment unbeantwortet blieben, mich aber dennoch quälten. Man war jedenfalls von der geballten Kraft des Geldes, das hier sein asiatisches Zentrum zu haben scheint, fasziniert und auch wenn man selbst nicht Kunde der unzähligen Boutiquen sein konnte und wollte, genossen wir die luxuriöse Atmosphäre der insgesamt 1,8 km langen „Orchard Road“. Als Pedant zu sämtlichen eher primitiveren Einkaufsmöglichkeiten, die wir in Indien und Nepal kennenlernten, war dies in Singapur eine nicht minder interessante und beeindruckende Erfahrung. Der immense Wohlstandsunterschied mit seinen stark differenzierten Konsumausprägungen bestätigte einem einmal mehr, wie ungleichmäßig der Wohlstand auf der Welt verteilt ist.

 

Nicht zuletzt wegen der Luftqualität, die im Vergleich zum Vortag rapide abnahm, sahen wir uns die Straße überwiegend aus den Einkaufszentren mit klimatisierter und sauberer Luft aus an. Im Großen und Ganzen war die Prachtstraße aber trotz aller Bewunderung doch nur Mittel zum Zweck, denn wir wollten zum hochgelobten im Norden angrenzenden "Alten Botanischen Garten" inklusive dem preisgekrönten "National Orchid Garden" gelangen. Der 74 Hektar große Garten lockt jährlich fast 4,3 Millionen Besucher und gehört zu den beeindruckendsten seiner Art. Wir betraten eine Landschaft, in der man sich einfach nur wohlfühlte und einem sämtliche negativen Gedanken aus dem Körper saugte. Es war ein Ort der Harmonie und Geborgenheit. Ich fühlte mich dem vielen Grün sehr verbunden. Es war zweifellos der schönste Garten, der von mir zuvor je besucht wurde. Ein absolutes Highlight auf unserer Sightseeing-Tour. Neben der unfassbaren Schönheit, konnte man im Evolution-, Heilkräuter- und Orchideengarten auch sehr viel Nützliches über die Pflanzenwelt erfahren.

 

Mit einhergehendem Sonnenuntergang verließen wir den Botanischen Garten nach über drei Stunden, aßen eine Kleinigkeit beim Straßen-Asiaten und gingen schließlich in ein pompöses Kino. Es lief "World War Z" auf Englisch mit überaus aufschlussreichen chinesischen Untertiteln. Der Film war Aktion geladen, aber inhaltlich leider sehr flach, weswegen ich mir die Zeit und das Geld auch hätte sparen können. Die Stimmung bzw. der allgemeine Ablauf des Kinobesuches entsprach dem in Europa, nicht vergleichbar mit der emotionsgeladenen Bollywood-Atmosphäre Indiens.

 

Angesicht der späten Uhrzeit und der nicht zu verachtenden Entfernung, die wir am Tag zurücklegten, verzichteten wir auf einen erneuten Fußmarsch und fuhren mit der Metro zurück ins Hostel.

 

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Ob es das Klingeln des Weckers war, dass uns an diesem Morgen bereits um 7:00 Uhr weckte, oder doch die zahlreichen Attraktionen, die auf der Ferien-, Freizeit- und Vergnügungsinsel „Sentosa Island“ nach uns riefen, weiß ich nicht mehr genau. Jedenfalls erreichten wir früh morgens nach einem kräftigen Frühstück um neun Uhr Sentosa Island. Die Vorfreude auf diese Vergnügungsinsel meinerseits war sehr groß. Das Sprichwort „Manchmal werden auch gestandene Männer wieder zu kleinen Kindern“ hätte an diesem Tag nichtzutreffender sein können.

 

Die Luft an diesem dritten Tag war allerdings leider unerträglich. Eine dichte Smog-Nebel-Dampf Mischung ließ alles ergrauen und die Sicht erheblich einschränken. Die imposante Skyline der Stadt war deshalb von der Insel aus komplett nicht mehr zu erkennen, ferner sogar haben wir im Hostel eine Atemschutzmaske kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Zurzeit herrschte ein immenser Landwirtschafts- und Waldbrand in Indonesien und bedingt durch den starken Südwind wurde der Rauch nach Singapur geweht. Es war unfassbar smoggig, Sichtweiten deutlich unter 500m und selbst das Atem fiel einem etwas schwer. Der Rachen war bereits leicht gereizt und viele Stadtbewohner verließen die Gebäude nur noch, wenn es nötig war. Bei einer Feinstaubbelastung von 200 Mikrogramm pro Kubikzentimeter wird in Deutschland nationale Warnung ausgesprochen. Der Topwert vor ein paar Jahren lag bei 195 und ganz Deutschland fühlte sich im neu aufgeblühten Umweltbewusstsein bestätigt. Anfang des Jahres 2013 machte Peking Schlagzeilen, weil durch absolute Windstille über Wochen die Feinstaubbelastung auf über 400 anstieg. Hier in Singapur hatten wir gestern eine Belastung von 371 Mikrogramm pro Kubikzentimeter. Wir ächzten nach sauberer Luft und ....

 

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Am vierten Tag gipfelte noch einmal die Feinstaubbelastung, sodass wir in unsere Entscheidung nach Malaysia aufzubrechen, bestätigt wurden. Liebend gerne hätte ich noch den Singapur Zoo bei Nacht gesehen und auch eine Runde auf dem „Singapore Flyer“ gedreht, doch freute ich mich nun mindestens genauso sehr auf Malaysia.

 

Nach einer kurzen Fahrt mit der Metro erreichten wir den Fernbusbahnhof der Stadt und fuhren zielgerade in die malaysische Grenzstadt Johor Bahru. Vorbei an der Passkontrolle, registrierten wir sehr schnell, dass wir uns wieder auf typisch asiatischen Boden befanden. Müll, Dreck und Armut war nun wieder zu sehen und der krasse Unterschied zwischen Singapur und dem Rest Asiens wurde einmal mehr als deutlich. Nach einer kurzen Wartezeit am staubigen Bahnhof von Johor Bahru ging es mit einem komfortablen Bus weiter nach Mersing, der Hafenstadt im Südosten des Landes. Von dort aus legten die Fähren nach Pulau Tioman ab, dem Ort unseres Vorhabens. Mit dem Grenzübergang wechselte auch einmal mehr die Währung, und so bezahlten wir nach einem ATM-Besuch in Mersing die folgende Nacht in einer günstigen Absteige ohne Fenster und Bad direkt mit 25 malaysischen Ringgit, wobei etwa 4 RM einem Euro entsprachen.

 

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