Vientiane

Wirklich viel Zeit zum Nachdenken über Krieg und Frieden blieb einem nicht. Erst daheim und an späterer Stelle am Strand von Kambodscha fing man an die Eindrücke nicht nur in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen, sondern auch zu verarbeiten und sich eine abschließende Meinung darüber zu bilden. Unser rastloser Reisestil zu Ende der Reise sah es nicht mehr vor, die Eindrücke länger als nur einen Abend zu verarbeiten. Denn das nächste Erlebnis stand schon in den Startlöchern und dieses hieß für uns Vientiane. Die Hauptstadt, die für uns nur als Zwischenstopp diente, wartete auf uns.

Auch wenn es sich bei der Fahrt dorthin um den komfortabelsten und angenehmsten Nachtbus ohne laute Musik handelte und auch die Straßenverhältnisse akzeptabel waren, blieb es nicht allzu lange bequem. Der Bus war bis auf den letzten Sitz ausgebucht und ich lag letztendlich auf einer Sammelbank im Heck des Reisebusses zwischen Björn, einem buddhistischen streng riechenden Mönch und einem sehr dünnen Laoten, der sich unverhältnismäßig dick machte und in einer Tour schnarchte. Dennoch konnten wir beiden in dem Nachtbus ins Land der Träume eintauchen, sodass morgens in der 400.000 Einwohner-Hauptstadt des Landes angekommen, kein Schlaf nachgeholt werden brauchte. Man konnte sich gleich zu Tagesbeginn ins Sightseeing stürzen. Zuvor ließen wir uns allerdings noch per Tucktuck von der am Stadtrand liegenden Busstation ins Stadtzentrum bringen, bei dessen Fahrt sich eine bemerkenswerte Wendung abzeichnete. Nach gewohnt harten Verhandlungen bezahlten wir nämlich für diese Fahrt etwas weniger, als unsere einheimischen Mitfahrer, die sogar vor uns das Gefährt verließen. Dass so etwas in Südostasien überhaupt möglich ist, hätte ich niemals gedacht. Aber wie es scheint, sind wir vom Gelehrten zum Lehrer aufgestiegen. Ob man darauf nun stolz sein kann, sei dahingestellt.

Vientiane weist ähnlich wie Luang Prabang...

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