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Gemeinsam mit Dan fuhr man in einer ereignislosen Nachtfahrt mit einer sinnlosen zweistündigen Unterbrechung vor den Toren der Stadt zur Küstenstadt Sihaunoukville. Dort trafen wir Rob, der bereits ein Tag zuvor anreiste, in einem Guesthouse, in dem wir auch unser Frühstück zu uns nahmen. Doch wirklich lange wollten wir uns in der Küstenstadt nicht aufhalten, denn das Paradies sollte auf uns warten. Kurzer Hand buchten wir gerade noch im letzten Moment die einzige Fähre und legten pünktlich um 8 Uhr morgens zur Insel "Koh Rong" ab.
Die langsam aufgehende Sonne wurde jedoch bereits kurz nach Abfahrt von einer Gewitterfront verdeckt und ließ sich erst wieder bei Ankunft auf der Insel blicken. Die Fährfahrt war allerdings nicht sonderlich bequem, der tobende Wind ließ nicht nur den Seegang immens steigen, sondern auch den Regen regelrecht horizontal ins Schiff hineinpeitschen. Zuflucht fand man nur in verwinkelten Ecken oder wie ich unter einer großen Plastikplane auf dem oberen Deck.
Mein persönliches Ziel unseres Aufenthaltes auf Koh Rong war fast ausschließlich beschränkt auf das Relaxen. Denn so schön das Reisen und Entdecken auch ist, so langsam wird man einfach müde davon. Das ständige von A nach B Reisen, immer überall fremd zu sein und immer in der Ungewissheit zu leben was morgen sei, wird mit der Zeit immer anstrengender. Wo man anfangs noch kaum Zeit zum Ausruhen brauchte, steigt die dafür in Anspruch genommene Zeit quadratisch mit dem Verlauf der Reise an. Man musste mal wieder so richtig die Seele baumeln lassen und für die anschließenden letzten Tage neue Kraft schöpfen. Auch wenn ich es zu Anfang meiner Reise nicht für möglich gehalten habe, sinkt der Hunger etwas Neues zu erleben mit der Zeit und hinterlässt ein eindringliches Verlangen nach Ruhe, Pause und Alltag.
Nun waren wir aber endlich am Ziel. Endlich wieder Strand und Koh Rong hatte es echt in sich. Ein kleines einheimisches Mini-Dörfchen am Strand mit nackt herumlaufenden Kindern - sehr authentisch - und fünf kleinen Guesthouse mit vielleicht jeweils 10-15 Bambus- bzw. Holzhütten. Absolut idyllisch, ganz anders als auf den thailändischen Inseln. Auf einem kleinen wackeligen Holzsteg angekommen, ging es für uns direkt ins Cocos-Guesthouse. Wie bei den anderen Guesthouse bestanden die Hütten alle aus Holz und Bambus, hatten Stromanschluss aber keinen Ventilator - Strom wird nachts ohnehin abgestellt - und versprühten eine herrlich entspannte Atmosphäre. Ein von Palmen gesäumter puderweißer und menschenleerer langgezogener Strand erinnerte stark an die Perhentians, versprühte aber noch ein wenig mehr die Ruhe und Gelassenheit, nach der ich so lechzte. Auch wenn es nun meckern auf hohem Niveau ist, war der einziger Minuspunkt das nicht kristallklare Wasser. Wir mussten uns mit Sichtweite von "nur" 10 Metern zufriedengeben, welches aber bei solch paradiesischer Atmosphäre einem fast gar nicht störte.
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Die Tage wurden überwiegend mit Gammeln unter Palmen am Strand oder auf einer Liege im zweiten Stock der Bar mit Blick auf den unendlichen Ozean verbracht. Unterbrochen wurde die Gelassenheit lediglich von sporadischen Entscheidungen etwas Beach-Volleyball zu spielen. Ich genoss die tropische Atmosphäre und fand ausreichend Zeit die Erlebnisse aus Laos und Phnom Penh zu reflektieren, auch wenn sie ein wenig meine Stimmung drückten. Doch insgesamt betrachtet hätte es keinen besseren Ort dafür geben können. Das paradiesische Feeling bot einen hinreichenden Rückhalt sich von den deprimierenden Tatsachen nicht mitreißen zu lassen.
Da sich zu Abend die ganze Insel, bestehend aus maximal 50 Backpackern, in einer der beiden BBQ-Restaurants traf, verbrachte man die Abende stets in geselliger Runde. Ausgerüstet mit Cocktails und Zigarren saß man äußerst bequem in einer der vielen Sitzmuscheln und hatte bei den unzähligen Gesprächen jeglicher Art viel zu lachen. Besonders unser kleiner Spaßvogel Dan bereitete uns viel Spaß.
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Nach zwei Tagen absolutem Nichtstun, entschloss man sich am dritten Tag doch nochmal zum Abschluss der Reise Tauchen zu gehen und auch die Abende nicht nur mit chilligen Rumsitzen und Unterhalten zu verbringen. Morgens um 9 Uhr ging es mit dem Boot zu einem nahegelegenen Riff und man tauchte in die Unterwasserwelt Kambodschas ab. Eine sehr unberührte marine Landschaft mit für uns noch unbekannten Korallen und einigen Tintenfischen. Trotz eingeschränkter Sichtweite ein sehr zu empfehlender Tauchgang, auf dem nach dem Mittagessen noch ein 80-minütiger Zweiter folgte, bei dem erstaunlicherweise die Sauerstoffreserven unseres Tauchlehrers eher erschöpft waren als die eigenen. Mittlerweile habe ich 15 Tauchgänge in Südostasien im Logbuch stehen und kann stolz verkünden, dass ich noch lange nicht genug davon habe. Ich will mehr. Ich liebe das Gefühl unter Wasser dahinzugleiten.
An den Freitagen und Samstagen herrschte in unserer Bar jeweils ein Motto und das heutige sollte Beerpong heißen. Beerpong kennt ja jeder oder? Ein klasse Trinkspiel, bei dem die gegnerischen Zweier-Teams mit einem orangenen Tischtennisball jeweils auf eine Dreiecksformation von 10 Bechern auf der jeweils gegenüberliegenden Seite des Spielfeldes werfen. Jeder Becher, der von der gegnerischen Mannschaft getroffen wurde, muss ausgetrunken werden. Die Mannschaft, die zuerst alle Becher des Gegners treffen konnte, ist der Sieger. Insgesamt formten sich 13 Teams, die sich alle einen besonderen Teamnamen überlegten. Björn und ich waren die fremdernannten „Ladyboys“ und traten in der ersten Runde gleich gegen Dan und Rob aus unserer Reisegruppe an - blödes Lospech! Aber wir haben nicht lange gezappelt und unseren Gegner einfach wie die Panzer überfahren. In der zweiten Runde folgte abermals das Lospech - unsere Gegner hießen Djoeke und Nico. Leider mussten auch sie sich uns geschlagen geben, auch wenn es ein deutlich knapperer Sieg war als der davor. Im anschließenden Halbfinale durfte man dann gegen ein Pärchen antreten, die ihre Spiele zuvor mit Bravour gewannen, und gleich loslegten wie die Feuerwehr. Drei ihrer ersten vier Würfe waren Treffer. Aber wir wären nicht die "Crazy Germans" oder wie an dem Abend "die Ladyboys", wenn wir nicht zurückkommen würden. Es folgte mit zwei Doppeltreffern einer unserer Glanzstunden und der Rückstand war aufgeholt. Am Ende gewann man dann doch relativ deutlich mit 10:6. Nun war das Finale angebrochen und unsere Gegner waren zwei Engländer. Wie klassisch - Deutschland vs. England! Und das Spiel war echt eine enge Kiste. Nachdem mittlerweile alle vier schon reichlichen Bier konsumiert hatten, fanden die Bälle nicht mehr so klar den gegnerischen Becher, wie in den Spielen zuvor. Nach spannenden 15 Minuten stand es schließlich 9:9 - ein Treffer und das Spiel wäre entschieden! Nervosität kam auf, man kann doch nicht den Engländern unterliegen. Bei jedem Wurf hochkonzentriert und doch sprang der Pingpongball immer wieder nur auf den Rand des Bechers. Was für eine Spannung. Eine riesige Besuchertraube um den Spieltisch herum war dann schlussendlich Zeuge wie ich den finalen Treffer landete und wir, die Ladyboys, das Turnier gewannen. "We are the Champions, we are the Champions"! Als Trophäe erhielten wir eine große Flasche Rum, die wir nachdem man eine Runde mit unseren Unterlegenen im Finale trank, mit dem Rest unsere Gruppe teilten. Der Abend war wirklich, wie Barni Stinson sagen würde "legen.......dary"!
Nachdem noch ein wenig in der Bar der Sieg genossen wurde, entschied man sich
dazu, zusammen mit den anderen aus unserer Gruppe etwas abseits der Bar baden zu gehen. Positiv überrascht wurden wir, als sich um uns herum ein wahres Lichtermeer aus
fluoreszierendem Plankton im Wasser formte. Das nächtliche Bad mit einer größeren
Gruppe in dieser gespenstisch und wundervoll grün leuchtenden Flut war deshalb ein unvergessliches Erlebnis und eine abermals goldrichtige Entscheidung.
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Am nächsten Tag lieh man sich zusammen mit Nico, einem Deutschen mit dem wir uns bereits am ersten Tag auf der Insel anfreundeten, ein Kajak, Schnorchel-Ausrüstung und eine Harpune aus und fuhren zu einer kleinen ungefähr zwei Kilometer entfernt vorgelagerten Insel. Bei strahlendem Sonnenschein stellte sich dies jedoch mit unserer mangelnden Erfahrung als eine ganz schön schweißtreibende Arbeit heraus. An Spaß mangelte es jedoch nicht. Auf der kleinen Insel angekommen, empfing uns ein komplett weißer Korallenstrand von unfassbarer Schönheit, der definitiv seinen Gleichen suchte. Kurz ausgeruht und die schätzungsweise 1000 Quadratmeter kleine Insel erkundet, wartete das Abenteuer mit Harpune auf uns. Aber bevor es losging, musste erst noch das Rätsel des Ladens der Harpune gelöst werden. Wie in Südostasien üblich bekommt man solch ein Mordwerkzeug einfach in die Hand gedrückt und fertig - vorausgesetzt, dass das Geld den Besitzer wechselt. Gedanken wie "Hoffentlich schieß ich mir damit nicht selber in den Fuß" kamen in mir hoch. Aber nach einigen Ingenieursgefummel war die Harpune geladen und man begab sich auf die Jagd...
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Am nächsten Tag hieß es dann wieder Abschiednehmen, man fuhr mit der Fähre um 16 Uhr zurück zum Festland. Allerdings war bis dahin ja noch genügend Zeit und man nutzte sie gleich nach dem Auschecken um 9 Uhr morgens damit, einmal über die Insel durch den Dschungel zu wandern und sich an einen anderen, uns empfohlenen, einsamen Strand zu legen. Der Weg dorthin, auch als Flipflopweg bezeichnet, wurde seinem Namen gerecht - man folgte quer durch den Dschungel über Felsen und unter Lianen hindurch, an Bäume genagelten Flipflops. Da es sich um eine knappe Stunde Wanderung handeln sollte und der Weg als schweißtreibend bezeichnet wurde, ließ sich leider keiner außer Nico finden, der mich begleitete. Björn musste auch passen, da er unnatürliche Ohrenschmerzen zu beklagen hatte. Zu zweit machte man sich auf den Weg, ein typischer Dschungel, der einen schon ordentlich ins Schwitzen brachte, aber sich definitiv lohnte. Was einem dort ins Auge stach, lässt sich kaum in Worte fassen. Ich habe schon viele Strände in meinem Leben gesehen, aber welch‘ natürliche Schönheit sich uns erstreckte, ließ einen nicht mehr aus dem Staunen kommen. Gefesselt von der anmutenden Schönheit des Strandes, blieb man einfach auf den feinsten, von mir jemals gefühlten, Sand stehen und genoss den Anblick ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Traumhaft. Nach ein paar Fotos im und am nun endlich kristallklaren türkisen Wasser, legte man sich schön entspannt in den Sand und ließ sich von der leichten Brise einpanieren. So kann man es aushalten.
Zurück im Lager ließ man dann die Zurückgebliebenen vor Neid erblassen und nahm seine letzte Mahlzeit auf einer der wundervollsten Insel im Golf of Thailand zu sich. Alles in Allem war Koh Rong ein Ort, der mir sehr guttat und an den ich mich mit besten Gedanken zurück erinnern werde.
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