Ooty

Ein kühles Plätzchen im Grünen


Grenzerfahrung

Die Reise meines Lebens

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Mit Medikamentenunterstützung und einer gehörigen Portion Mut packten wir am nächsten Tag wieder unseren Rucksack und begaben uns mit einem für indische Verhältnisse ganz angenehmen Bus in die Bergregion von Karnataka. Unser Ziel schimpfte sich Ooty und ist besonders bei der wohlhabenderen Gesellschaft Indiens als Touristenort bekannt. Die kleine indische Urlaubsregion liegt eingebettet in Teeplantagen und Seen auf ungefähr 2000m. Es herrschten angenehme Tageshöchsttemperaturen von 28°C und die Nächte konnten erstmals schweißfrei verbracht werden. Auf der sehr unterhaltsamen sechsstündigen Mischung aus normaler Busreise und Safari durch einen savannenähnlichen Nationalpark sahen wir sogar einige wilde Tiere. Elefanten, Gazellen, Affen, Wildschweine und sonstige Geschöpfe der asiatischen Tierwelt konnten aus dem offenen Busfenster bestaunt werden. Die ebenfalls heimischen, vor dem Aussterben bedrohten, Bengalischen Tiger....

 

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Gegen Nachmittag erreichten wir schließlich unser Ziel und ein kleiner indischer Junge, der bereits beim Hochheben unserer Rücksäcke auf dem Busdach umgekippt war, fühlte sich erneut beim Entladen für die schwere Last zuständig. Er wollte sich von uns aber auch nicht helfen lassen und war am Ende sichtlich stolz auf sich selbst. Ich empfand es als eine äußerst tolle Geste. Zu Fuß schlenderten wir zielstrebig auf ein uns empfohlenes Guesthouse zu und.....

 

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Am zweiten Tag begab man sich auf Trekking-Tour unter privater Führung durch die wundervollen Berge, vorbei an Teeplantagen und kleinen Dörfern. Der einen Abend zuvor angesprochene Guide mittleren Alters holte uns gegen 8Uhr morgens an der Pension ab und fuhr mit uns im Lokalbus erst einmal eine halbe Stunde aus der quirligen Kleinstadt in die freie Natur hinaus auf 2200m. Meine Wanderschuhe kamen bei diesem Tagesausflug erstmals zum Einsatz und überzeugten mich sehr eindrucksvoll davon, dass die Mitnahme festen Schuhwerks eine sehr weise Entscheidung war. Über Stock und Stein ging es durch einen Kiefernähnlichen lichten Wald und über Weiden, auf denen zahlreiche Bullen grasten. Eine atemberaubende Naturkulisse und eine bis jetzt unentdeckte Seite Indiens. Die zahlreichen nützlichen Informationen über das Leben auf dem Land vom Guide machten den Ausflug dabei noch sehenswerter.

 

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An spielenden Kindern und grasenden Rindern vorbei, erreichten wir am frühen Nachmittag mitten in den Teeplantagen ein kleines Dörfchen ohne Strom, ohne Straßenzugang und ohne jegliches andere Anzeichen von Zivilisation. Wir wurden sehr herzlich empfangen und waren besonders für die kleinen Kinder etwas ganz Besonderes. Ein paar mitgebrachte Süßigkeiten war für sie Anlass genug in pure Freude auszubrechen. Man konnte die Begeisterung für die Mitbringsel förmlich in ihren Augen sehen. Mit welch‘ einer Kleinigkeit man kleine Kinder eine Freude bereiten kann, ist fantastisch. Was allerdings für uns als eine Selbstverständlichkeit angesehen wird, steht in Indien keineswegs auf der Tagesordnung. Schokolade ist für die meisten purer Luxus.

Bevor wir uns schließlich in dem Dorfgemeinschaftraum, erbaut aus Lehm und Holz, einfanden, kamen wir am Dorffriedhof vorbei, bei dem unsere Begleitung nebenläufig die Thematik über die Rolle der Frau in Indien anriss. Dabei stoß er schreckliche, fast perfide Familienprobleme an, über die man sich nachträglich näher informierte und die man während unserer Reise zu unserem Bestürzen immer wieder hautnah miterleben musste – wenn auch nur im Ansatz. Warum ist das Leben von Frauen und Mädchen in Indien so wenig wert? Warum ändert sich nichts? Solche und ähnliche Fragen kamen mir auf. Besonders als die Massenvergewaltigung einer jungen Studentin in einem indischen Bus in Delhi durch die Medien der westlichen Welt ging. Doch wer sich genauer informiert und einmal in Indien war, weiß, dass diese Meldung nur eine von Tausenden jährlich ist. Jeden Tag finden Vergewaltigungen von oftmals Minderjährigen, Verstümmelungen und gar Hinrichtungen öffentlich statt. Die Opfer fast ausschließlich Frauen und Mädchen. Die Unterdrückung von Frauen hat in dem Land eine jahrtausendalte Tradition. Nur der Mann ist danach ein Geschöpf der Vernunft, die Frau gilt als unvernünftig, muss deshalb immer vom Mann kontrolliert werden. Was die Gleichheit der Geschlechter betrifft, so stellte die UN erst vor kurzem fest, liegt Indien an 132. Stelle von 142 Nationen - noch hinter Afghanistan. Konkret heißt dies für Frauen auf dem Subkontinent: „Sie sind dem Mann untertan – zuerst dem Vater, dann dem Ehemann, dann dem eigenen Sohn“. Traditionen, die schwer aufzubrechen sind – obwohl auch in Indien die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern gesetzlich verankert ist. Doch dass sie nicht gelebt wird, nehmen viele Politiker resigniert hin. Sie haben versucht Gesetze zu erlassen und unmenschliche Bräuche verboten. Doch es ist ein Kampf gegen Windmühlen. In diesem Land mit rund 1,3 Milliarden Menschen, dass sich gern die größte Demokratie der Welt nennt, werden immer noch vielerorts Frauen und Mädchen geknechtet, missachtet, gequält und ......

 

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Nachdem sich ausgiebig gestärkt wurde und man sich von den faszinierenden Kindern, die uns nicht von der Seite weichen wollten, verabschiedeten, bestiegen wir den höchsten Berg in der Umgebung. Von 2800 Höhenmetern aus, hatte man am Gipfel einen wundervollen 360-Grad-Blick über die Bergidylle und nutzte die Verschnaufpause für ein paar beeindruckende Bilder. Die Natur war so groß und ich wirkte so klein. Auf einem rauen Granitfelsen stehend und mit dem Blick stets über die grünen Teeplantagen schweifend, fühlte ich mich plötzlich nicht mehr so fremd. Ich fühlte mich wohl! Atmete tief ein und wieder aus und genoss die kühle Luft. Was war passiert? Noch vor einer Stunde wurde ich von einem sehr befremdlichen Familiensystem in Kenntnis gesetzt und auch die Tage zuvor waren zwar ausnahmslos interessant und sehenswert, versprühten aber keineswegs das Gefühl von Behaglichkeit und Wärme. War ich vielleicht endlich in Indien angekommen oder flüchtete ich angesichts des Bergpanoramas nur ein weiteres Mal vor der Realität? Zu dem Zeitpunkt wirklich wissen konnte ich es nicht, doch rückblickend zähle ich diesen Moment zu meinem mentalen indischen Anfang, an dem ich mich erstmals so richtig auf das „Neue“ einlassen konnte. Mein Inneres schien in Indien angekommen zu sein und konnte die Erlebnisse erstmals vernünftig verarbeiten, anstatt nur von ihnen erschlagen zu werden. Nachdem der Moment auf Bildern festgehalten wurde und ich genügend Zeit für mich selbst fand, gingen wir zurück bergab und wurden Zeuge davon, was es heißt, wenn ein Bulle böse wird. Auch wenn die Situation gut ausging, hatte ich beim Blick in die weit aufgerissenen Augen des Bullen auf offener Wiese ein sehr mulmiges Gefühl.

 

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