Goa

Eine wohlverdiente Pause


Grenzerfahrung

Die Reise meines Lebens

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Nach einer angenehmen, knapp 90-minütigen Flugreise kamen wir nachmittags am Flughafen im Norden von Goa relativ erholt an, wurden jedoch direkt beim Verlassen des beschaulichen Flughafengebäudes wieder purem Stress ausgesetzt. Aufdringlicher als hier waren die Menschen bis dato nirgends zuvor auf dem Subkontinent gewesen und keine Minute später sahen wir uns umringt von mindestens 30 Indern, von denen uns jeder seine Dienste als Taxifahrer anbieten wollte. Die Aufdringlichkeit hatte eine Dimension angenommen, auf die man eigentlich nur schmunzelnd zurückblicken kann. Eine unfassbare Atmosphäre sich umringt von so vielen hektischen Taxifahrern zu befinden, die sich allesamt um uns als Kunden stritten. Man konnte am Ende noch nicht einmal sein eigenes Wort verstehen, geschweige denn sich einen Weg durch die Menschenmasse hinaus aus dem Terminal bahnen. Auch wenn Konkurrenz gemeinhin die Preise drücken, wurde wenigstens hier nach vollkommen anderen Regeln gespielt. Im für mich völligen Chaos schienen sich die Einheimischen gegenseitig, selbstverständlich auf Hindi, abzusprechen und ließen sich so von ihrem ursprünglichen Angebot nicht beirren. Etwas abseits vom Trubel konnten wir schließlich dennoch ein Taxi ergattern, dessen Fahrer zwar das Geld im Voraus haben wollte, um zu tanken, uns aber deutlich kostengünstiger, für umgerechnet etwa 13 Euro die 50 Kilometer, bis nach Palolem in den Süden Goas fuhr. Beim Transferfahrzeug handelte es sich entgegen all unserer Erwartungen nicht um unser liebgewonnenes Gefährt, namens Tucktuck, sondern um einen richtigen PKW mit vier Reifen, vollständigem Lenkrad, vernünftigen Sitzen, funktionstüchtiger Windschutzscheibe und Fensterscheiben in den Türen. Ungewohnter Luxus für uns, doch nachdem man zuvor bereits das bequeme Flugzeug einem stinkigen langsamen Zug vorzog, ein nur für den Tag konsequentes Handeln.

In Goa war die Regenzeit längst überfällig, doch der Klimawandel machte auch vor Indiens kleinstem Bundesstaat „Goa“ an der Westküste nicht Halt. Zu unserem Vorteil, denn so genossen wir die Seltenheit von paradiesischer Atmosphäre ohne unzählige Touristen, preiswerten Unterkünften und perfektem Wetter. Noch vor einbrechender Dunkelheit erreichten wir das Stranddorf Palolem. Es führte eine schmale asphaltierte Straße, an denen sich unzählige kleine Restaurants und Shops reihten, direkt auf den Strand zu. Am Endpunkt der Straße ließ uns der Taxifahrer aussteigen und wir betraten eine neue Welt. Ich war paralysiert. Vor uns erstreckte sich das Paradies. In einer aus "Fluch der Karibik" bekannten sichelförmigen Bucht erstreckte sich ein puderweißer Strand. Wir standen sprachlos auf dem sich unter unseren Füßen kribbelnden Sand, unsere Münder vor Staunen weit geöffnet und beobachteten die untergehende rotglühende Sonne im Hintergrund, der sich brechenden Wellen des indischen Ozeans. In mir breitete sich das Gefühl des Glücks aus. Alle Sorgen und Nöte der letzten Wochen schienen wie weggeblasen. So anstrengend und zum Teil nervenaufreibend unser Start in Indien auch war, dieser Ort sorgte für Ruhe und Gelassenheit.

Wir spazierten weiterhin stark beeindruckt von der paradiesischen Naturkulisse den Strand auf und ab und suchten uns eine kleine auf Stelzen erbaute gelbe Holzhütte, mit Balkon zum offenen Ozean, für ungerecht knapp 3,50 Euro pro Person aus. Unser neues Heim für die nächsten sechs Nächte befand sich in erster Reihe auf dem Sand und vor den sich im Wind säumenden Palmen. Einfach fantastisch! Wir bezogen unsere recht spartanisch ausgestatte kleine Hütte und relaxten die anschließenden Stunden auf dem großzügigen Balkon. Es wurde ausschließlich die Ruhe, der unbeschreibliche Ausblick über die sichelförmige Bucht und das Rauschen des Meeres genossen.

Nachdem sich die erste Begeisterung legte, suchten wir am Strand das nächstgelegene Restaurant, keine 20 Meter von unserer kleinen Behausung entfernt, auf und aßen auf Korkstühlen im Sand sitzend zu Abend. Es wurde sich „Red Snapper“, Garnelen und „Baby-Hai“ mit Reis bestellt. Eine Karte gab es nur bedingt, es wurde nur der Fisch, der am selbigen Tag von kleinen einheimischen Fischerbooten gefangen wurde, serviert. Zubereitet wurden die Gerichte in einem für Indien sehr typischen Tandori-Ofen, in dem jedes Gericht seine speziell rauchige Note bekommt. Unser Strandmahl war himmlisch lecker und formte sich nahtlos in das Bild von Goa ein. Alles schien perfekt. Mein doch sehr dramatischer gesundheitlicher Zustand hatte sich binnen 36 Stunden nahezu um 100% verändert. Vor zwei Tagen war ich noch um mein Leben froh und nun sitze ich gut gesättigt und mit einem Erfrischungsgetränk in der Hand spät abends im Sand. Unvorstellbar, wie schnell sich alles ändern kann! Doch um genau diese bemerkenswerten Wendungen bewundere ich das Leben und lerne Wohlbefinden, Freude und Glück immer mehr schätzen. Es war der Beginn eines immer bedeutsamer werdenden Bewusstseins für die einfachen und grundsätzlichen Dinge im Leben.

 

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Ein weiterer Tag im Paradies begann mit dem zärtlichen Wecken der aufgehenden Sonne und der sich folglich aufheizenden Luft im Schlafzimmer. Wir verließen unsere Holzhütte und kundschafteten in den noch kühlen Morgenstunden ein wenig unsere einsame Bucht aus. Dabei genoss ich in ganz besonderem Maße den Sand unter den Füßen zu spüren. Es vermittelte mir unterschwellig das Gefühl von Freiheit, sodass ich mich in Goa ohne festes Schuhwerk und ganze besonders komplett Barfuß irgendwie wohler fühlte. Zumal dieser Ort nicht im Entferntesten etwas mit dem restlichen Indien gemein hat, es ist einfach ein behaglicher Ort, der zum Verweilen einlädt. Viele schöne Fotos....

 

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Der nächste Tag begann genauso wie der Letzte endete. Es dominierte das Faulenzen und Chillen, lediglich unterbrochen von dem abenteuerlichen Versuch eine Canyoning-Tour zu buchen, bei der wir allerdings eines Besseren belehrt wurden. Außerhalb der Regensaison ist ein tollkühner Sprung durch Schluchten aufgrund Wassermangels nicht möglich.

 

Den folgenden Abend gesellten wir uns im Gegensatz zu den Tagen davor, an denen wir nur unsere Ruhe wollten, zu anderen Backpacker aus aller Herren Länder dazu. An einer langen Bierbank im Sand saß am Ende eine bunte Mischung aus Deutschen, Engländern, Holländern, Kanadier, Dänen, Australiern und Südamerikanern. Man unterhielt sich bei zahlreichen Cuba Libres und Joints, die ausnahmslos an uns vorbeigingen, tauschten nützliches Wissen aus und hatten unseren Spaß bei den zahlreichen Geschichten über Erlebnisse unterschiedlichster Art. Für uns war es jedenfalls ganz gut zu wissen, dass nicht nur wir mit so vielen Unannehmlichkeiten auf der Reise durch Indien zu kämpfen hatten.

 

Weit nach Mitternacht löste sich die Gruppe allmählich auf und wir gingen mit zwei Dänen und zwei Südafrikanern zum Billard spielen in eine andere Kneipe. Als wir von dieser schließlich zur Hütte nicht mehr sonderlich gerade gehend zurückkehrten, war es bereits weit nach sechs und schon wieder etwas hell. Es war ein gelungener Abend. Während Björn und Henning vernünftigerweise den direkten Weg ins Bett suchten, packte mich der Hunger und ich setzte mich noch in ein Restaurant zum Frühstücken. Bestellt wurden ein leckerer Bananenmilchshake und eine indische Variante von Pancakes, zubereitet aus Maismehl. Recht schnell gesellte sich ein französisches Pärchen zu mir, die mit dem Taxi gerade erst ankamen und bestimmt ihren Spaß mit dem nicht mehr vollfunktionsfähigen Kevin hatten. Nichtsdestotrotz verweilten wir zusammen nochmals zwei Stunden im Restaurant und die Sonne wärmte die tropische Luft immer mehr auf. Um einen klaren Kopf zu bekommen und den schönen Sonnenaufgang zu beobachten, setzte ich mich in den Sand. Natürlich, wie hätte es anders sein sollen, schlief ich keine fünf Minuten später ein und brutzelte so vor mich hin. Gegen 12 Uhr weckten mich schließlich Björn und Henning nachdem sie mich zu ihrem Entsetzen weder im Bett noch auf dem Balkon auffinden konnten. Ich schien, so der Fotobeweis, umringt von fünf streunenden Hunden mit angewinkelten Armen im Sand in der prallen Sonne zu liegen. Zwei Hunde suchten sogar so nah meine Nähe, dass sie sich sanft an mich kuschelten. Ein Bild für die Ewigkeit.

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Aufgrund eines gewissen Alkoholkonsums und der Tatsache, dass mein Kopf vom Sonnenbrand dröhnte....

 

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Gegen Abend suchten wir zur Abwechslung mal ein anderes Restaurant im Landesinneren auf und aßen eine indische Interpretation von einer italienischen Pizza. Das war leider nicht so lecker.

 

Da ich am nächsten Tag noch Großes vorhatte, suchte ich recht zeitnah das Bett auf, während die beiden anderen sich partyhungrig auf die Pirsch machten. Aus Erzählungen schien es jedoch nicht annähernd so ein großartiger Abend gewesen zu sein, wie der vor zwei Tagen. Ich hörte sie sogar schon gegen 2 Uhr die Leiter in unsere Holzhütte hochkrabbeln.

 

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Morgens ging es für mich zu dem noch einzigen geöffneten Rollerverleih. Ich mietete für wenig Geld mir ein kleines spritziges Gefährt, bekam ein wenig Extra-Sprit in eine alte Plastikflasche abgefüllt und erhielt erst nach explizierter Anfrage einen verstaubten Helm in die Hand gedrückt. Auch wenn keiner auf indischen Straßen einen Helm trägt, hielt ich es für eine gute Entscheidung und so bestand ich auf einen Kopfschutz, auch wenn ich dafür extra zahlen musste. Ausgerüstet mit einer selbstausgedruckten Karte und ein wenig Wasser machte ich mich auf den Weg. Ich hatte kein bestimmtes Ziel, fuhr einfach drauf los und hielt da an, wo es mir gefiel. Erster Anlaufpunkt war dabei die Nachbarbucht, die zwar ganz schön, aber mit unserer nicht zu vergleichen war. Auf meiner weiteren Fahrt bekam ich einen guten Eindruck, dass Goa ein sehr wohlhabender Bundesstaat in Indien ist und die finanzkräftige Bevölkerungsschicht dort prunkvolle Herrenhäuser im portugiesischen Kolonialstil besitzt.

 

Ich fuhr die Küstenstraße nordwärts auf einem Hochplateau entlang, zu meiner Linken befand sich eine Steilwand, die zum offenen Meer zeigte und zu meiner Rechten war eine subtropische Graslandschaft zu bewundern. Am Wendepunkt meiner Reise angekommen, besichtigte ich eine alte Garnison aus der portugiesischen Kolonialzeit.

 

Endlos schienen sich die Gemäuer an der Klippe entlang zu schlängeln. Alles schien auf eine gewaltige Militärstation der Portugiesen hinzudeuten. Ohne wirklich viel Backgroundwissen entwickelte sich die Garnison-Besichtigung zu einer wirklich interessanten Angelegenheit. Besonders der Charme aus zerfallenen Gemäuern, gusseisernen Kanonen und der langsam zurückkehrenden Natur im Innen des Bauwerks gefiel mir. Abseits menschlichen Gedränges lauschte ich der Natur und versuchte mich in die Pracht vergangener Tage zurück zu versetzten. Dabei konnte ich die Magie der einstigen Stärke dieses Bauwerks förmlich spüren und versank in einer zeitlosen Mischung aus Historie und Gegenwart. Es war ein herrlicher Ort, der mir Ruhe und Gelassenheit, gleichzeitig aber auch Stärke und Fortschritt vermittelte.

 

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