Bangalore

Das Chaos regiert


Grenzerfahrung

Die Reise meines Lebens

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Mit dem Flug nach Bangalore begannen fünf Wochen der Extreme in einem für mich unbekannten Land. Bei unserem planmäßigen Stopp am Hauptstadtflughafen New Delhi Airport, lernten wir die ersten anderen verrückten Deutschen kennen, die sich tollkühn in das Abenteuer "Indien" stürzten. Vor dem Umsteigen an unser finales Ziel wagten wir gemeinsam erste zögerliche Happen indischer Nahrungsmittel und Getränke. Das Bier schmeckte widerlich, aber der nicht definierbare "Brei" auf meinem Teller konnte sehr gut gegessen werden. Es ähnelte dem in Deutschland bekanntem „Nasi Goreng“, schmeckte nur etwas fischiger und war natürlich schärfer. Vor Abflug tauschten wir noch voller Hoffnung mit den beiden neuen Bekannten unsere Telefonnummern aus, doch sollten wir nie wieder etwas von ihnen gehört haben. Es sollte der Anfang vieler Begegnungen ohne ein weiteres Wiedersehen sein, bei denen wir oftmals nicht einmal die Namen in Erfahrung bringen konnten.

 

Nach einem vierstündigen Inlandsflug betraten wir schließlich erwartungsvoll den Boden von Bangalore. Unser Ziel war vorerst erreicht und das Abenteuer konnte beginnen. Was mich in Indien erwartet? Keine Ahnung, informiert habe ich mich jedenfalls über das „Heilige Land“ südlich des Himalayas kaum. Dies hatte nicht im Entferntesten etwas mit Planlosigkeit zu tun, sondern viel mehr mit dem unbekümmerten Verlangen nach Freiheit und Abenteuer. Jeglicher planerische Ansatz wurde von mir im Keim erstickt. Die Furcht nach dem Gefühl der Freiheitseinschränkung oder dem Gedanken "jetzt habe ich etwas verpasst" war zu groß. Das Leben, die Reise, einfach alles sollte sich genauso entfalten, wie es die Situation ergab. Es sollte keine Grenzen, keine gesellschaftlichen Zwäng.

Insgesamt betrachtet, empfand ich Bangalore mit seinen deutlich über 10 Millionen Einwohnern als eine äußerst chaotische Stadt ohne wirkliches Highlight, in der Armut und Reichtum Tür an Tür lebt. Das kosmopolitische Bangalore ist Zentrum der boomenden indischen IT-Industrie..........

 

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Am Flughafenterminal von Bangalore wurden wir von Henning, der extra für uns ein paar Tage zuvor aus Malaysia angereist war, in brütender Hitze herzlich empfangen. Er hatte bereits einige Jahre zuvor das Vergnügen mit "diesem" Indien, in dem wir nun gelandet waren und konnte uns so entsprechend auf die ersten Gefahren und Hindernisse beim Backpacken hinweisen. Und dies begann gleich damit, dass wir nicht wie die andere Handvoll Europäer das nächste Taxi aufsuchten, sondern in einen mehr oder weniger funktionstüchtig aussehenden öffentlichen Bus ohne Tür und Fenster einstiegen. In Europa würde man ein derart verrostetes Gefährt nur auf einem Schrottplatz anfinden, in indischen Großstädten ist es hingegen das Hauptverkehrsmittel. Meine anfängliche Skepsis den Bus überhaupt zu betreten, war dabei noch dem irrwitzigen Verlangen nach Sicherheit, einem Anhängsel westlicher Kultur, geschuldet, legte sich jedoch sehr schnell. Etwas mehr als eine Stunde dauerte schließlich die Fahrt ins Stadtzentrum und sonderlich gesprächig war dabei irgendwie keiner von uns. Ich, für meine Person, war von dem ersten Eindruck derart erschlagen, dass jegliche Kommunikation ausblieb. Man schwitzte in der stickigen Luft im Bus vor sich hin, bekam bei der eingequetschten Sitzposition Krämpfe in den Waden und war von der vorbeifahrenden Stadtlandschaft so überwältigt, dass kein klarer Gedanken gefasst werden konnte. So etwas Derartiges habe ich in meinem Leben zuvor noch nicht gesehen. Die gesamte Busfahrt lief wie ein Stummfilm vor dem inneren Auge ab. Überall Müll, die Luft lag in einem Dunst aus Sandstaub und Abgas, die Bauweise ähnelte einem Kriegsgebiet, auf den Straßen herrschte das reinste Chaos und die Menschen lebten unter ärmlichsten Bedingungen. Eindrücke, die mir so fremd waren und verarbeitet werden mussten. Doch wirklich viel Zeit blieb einem dafür nicht, denn gleich zu Anfang wurden wir mit den ersten Problemen konfrontiert. Es sollte der beispielslose Anfang einer unendlichen Geschichte sein, denn in Indien läuft nichts nach Plan und erst recht nichts mit Plan. Das vollkommende Gegenteil zu Deutschland.

Unser Bus hielt leider nicht dort, wo er hätte eigentlich halten sollen und auf Nachfrage beim Busfahrer blickten wir lediglich in ein leeres indisches Gesicht. Mit konstruktiver Hilfe konnten wir nicht rechnen und so wurde uns sehr schnell klar, dass man sich selbst helfen musste. Die Tatsache, dass sich die zahlreichen Tucktuck-Fahrer auf uns stürzten wie die Motten aufs Licht, bevor wir den Bus überhaupt verlassen hatten, erleichterte dabei einiges. Björn und ich ließen bei den anschließenden Verhandlungen den doch etwas erprobteren Henning den Vorrang und standen mehr oder weniger - blöd wie „Zweimeter Feldweg“ - neben ihm und beobachten das recht amüsante Geschehen. Aufgeregte kleine Inder kreisten um uns, wie Geier um ihre Beute, redeten in einer fremden Sprache wild durcheinander und schienen emotionsgeladen mit den Händen zu gestikulieren. Dass Henning bei dem ganzen Durcheinander den Überblick behielt, blieb uns „Anfänger“ ein kleines Rätsel. Für mich war die Verhandlung ein reines Chaos. Jeder wollte uns an unseren Zielort bringen, doch leider nicht zu angemessenen indischen Preisen. Im ersten Moment klangen die Angebote zwar in Ordnung, doch ließen wir uns von Henning einem besseren Belehren und studierten aufmerksam die Verhandlungsfortschritte zu unseren Gunsten. Tucktucks sind dreirädrige, nicht geschlossene Fahrzeuge mit niedriger Motorisierung, einer lauten Hupe, einem fahrradähnlichen Lenker mit nicht selten analogen Bremszügen und mit einer Sitzbank im Heck, die fast Platz für zwei Europäer bietet. Sie sind in ganz Asien und besonders in Indien sehr stark verbreitet und prägen vornehmlich das Straßenbild. Unsere Fortbewegung in den Städten beschränkte sich fast ausschließlich auf diese kleinen Gefährten. Sie waren zwar nicht sonderlich bequem, doch brachten sie einem nach manchmal nervenaufreibenden Verhandlungen preiswert und halbwegs sicher ans Ziel. Nachdem Henning schließlich einen angemessenen Preis mit einem der unzähligen Fahrern heraushandelte, zwängten wir drei uns mit vollem Gepäck ins Tucktuck und ließen uns......

 

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Am nächsten Morgen strotzte ich nur so vor Aktivitäten-Drang. Die morgendliche schwüle heiße Luft ließ einen ohnehin nicht lange schlafen und so fand man sich bereits um neun Uhr in einem modernen indischen Café, namens „Coffee Jar“, wieder. Etwas untypisch für das Land, aber der Rat sich langsam an das Essen zu gewöhnen, wurde beherzigt. Nachdem wir gesättigt waren und auch unseren aus Deutschland gewohnten Kaffee tranken, kundschafteten wir die Stadt frei nach dem Motto "Hier mal gewesen, dort mal gewesen - alles ganz schön" aus. Auf unserer Sightseeing-Tour besuchten wir u.a. das Technikmuseum, das angrenzende Visvesvara Industrial, in denen einem die technischen Errungenschaften der Menschheit auf äußerst primitive Art und Weise vermittelt wurden, den protzigen Bangalore-Palast, den Botanischen Garten und den im Herzen des Business District liegenden 120ha großen Cubbon Park. Bei anhaltend brütender Hitze und strahlendem Sonnenschein war einem jeder Schatten Recht und so legten wir uns am Nachmittag nach erfolgreicher Stadtführung im Cubbon Park unter einen Baum. Ich beobachtete die zahlreichen exotischen Vögel, Affen und Eichhörnchen und versuchte mir einen schlüssigen ersten Eindruck über diese Stadt zu bilden. Ich scheiterte jedoch schon bei dem Versuch, denn der krasse Unterschied zu Europa in jeglicher Hinsicht, ließ sich nur sehr schwer in so kurzer Zeit beschreiben bzw. verarbeiten. Obwohl ich so gut wie alles hinter mir ließ und mich voll und ganz dem Land hingab, fühlte ich mich im Grunde noch extrem fremd. Bezüglich der Hitze und der staubigen trockenen Luft akklimatisierte ich mich aber recht schnell und hatte deutlich weniger mit der beißenden Sonne zu kämpfen als Björn, sofern ich immer vorbildlich ein Käppi trug und ausreichend trank. Die brütende Sonne kannte zu der Jahreszeit kein Erbarmen und brannte einem bei Unaufmerksamkeit im wahrsten Sinne des Wortes die Haut vom Knochen, mehrmaliges Auftragen von Sonnencreme am Tag wurde zur Routine. Es war eines der wenigen Pflichten, die ich in Indien als gegeben akzeptierte.

 

Insgesamt betrachtet, empfand ich Bangalore mit seinen deutlich über 10 Millionen Einwohnern als eine äußerst chaotische Stadt ohne wirkliches Highlight, in der Armut und Reichtum Tür an Tür lebt. Das kosmopolitische Bangalore ist Zentrum der boomenden indischen IT-Industrie und wurde in den letzten Jahren zum Aushängeschild des digitalen Outsourcings westlicher Industriestaaten. Dies konnte man fast in jeder Straße beobachten. Türmende Müllberge, auf denen Menschen Seite an Seite mit streuenden Hunden verzweifelt nach Essen suchten, befanden sich oftmals keine 50m von unzähligen schillernden Hochhäusern entfernt, aus denen Anzug- und Krawattenträger in ihre Luxusfahrzeuge stiegen. Die völlige Ignoranz der wohlhabenden Gesellschaft gegenüber den verarmten Menschen, deren Lebenssinn nicht selten darin bestand.......

 

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.... Was nun folgte, sollte zu einem unvergesslichen und zugleich prägenden Erlebnis werden. Am Schalter kauften wir uns ein Economy-Busticket für umgerechnet 1,10 Euro pro Person und verzichteten bewusst auf die komfortablen klimatisierten Busse der Oberschicht. Auch wenn Henning uns davor warnte, wollten Björn und ich unbedingt die geballte Power indischer Fortbewegung erleben. Wir warteten auf unseren Economy-Bus, der so wurde uns gesagt alle 15 Minuten hätte kommen sollen. Doch waren fast alle ankommenden Busse schon so voll, dass an ein Einsteigen zu dritt mit drei großen Rucksäcken nicht zu denken war. Wie eine wilde Herde Rinder stürmten jedes Mal alle wartenden Menschen zur Tür, schmissen katapultartig ihre Taschen in den Bus und schoben sogar kleine Kinder durch die Busfenster, bevor wir auch nur realisieren konnten, dass es sich dabei um unseren Bus handelte. Es herrschte Anarchie! Die Busse hielten mal hier, mal dort und keiner konnte uns auch nur im Entferntesten eine ansatzweise hilfreiche Antwort geben. Bei jedem ankommenden Bus musste man sich erneut mit vielen Fragen bei unzähligen Passanten über das Fahrtziel informieren, denn leider waren sämtliche Informationen in Hindi-Schrift. So warteten wir in der sengenden Hitze, bis schließlich ein Bus etwas leerer schien und uns die Hieroglyphenfolge auf dem Bus bekannt vorkam.

 

Wir spielten unsere körperliche Überlegenheit gegenüber den schmächtigen Indern aus und drückten uns an allen ohne Erbarmen vorbei. Björn ergatterte dabei einen VIP-Platz direkt auf einem staubigen abgenutzten Ersatzreifen neben dem Busfahrer. Henning und ich hatten hingegen etwas weniger Erfolg, schafften es allerdings im Gegensatz zu einer riesigen meuternden Menge wartender Inder auch noch in den Bus hinein. Im Endeffekt war der Bus so überfüllt, dass sich wegen uns und der großen Rucksäcke, einige aufgebrachte Männer im und am Bus anfingen zu schlagen. Die Stimmung wurde immer aufgeheizter und obwohl der Bus den Busbahnhof schon in Richtung Hauptstraße verlassen hatte, hielt er nochmals an. Der Busfahrer signalisierte uns, dass wir wohl besser aussteigen sollten. Wir wussten gar nicht so recht wie uns geschah. Wir sahen das Problem nicht, aber an ein klärendes Gespräch war nicht wirklich zu denken. Am Busausgang flogen weiterhin munter die Fäuste und als Henning die ersten Schläge abbekam, entschieden wir uns den Rat des Busfahrers ohne weitere Fragen zu befolgen. Natürlich mussten wir uns dafür wieder an der ganzen tobenden Meute im Gang vorbeischieben, wobei ich scheinbar einen an meinem Rucksack festgebundenen Wanderschuh verlor. Dieser wurde jedoch von einer freundlichen Dame aus dem Fenster auf die Straße geworfen......

 

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Grenzerfahrung

Die Reise meines Lebens

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Kommentare: 1
  • #1

    Nadine (Samstag, 03 August 2019 15:23)

    genau so habe ich meinen Indienstart auch erlebt!
    Das Buch kann nur empfohlen werden