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Pünktlich um 7Uhr in der Früh kamen wir nach einer unterkühlten aber erholsamen Nacht im Bus in Aurangabad an. Wie bereits gewohnt, wurden wir bei Ankunft von einer ganzen Schar indischer Rikschafahrer empfangen, die allesamt uns ihre Dienste anboten und uns selbstverständlich uneigennützig ins beste und günstigste Hotel der Stadt bringen wollten. Da die Stadtgröße sich allerdings in Grenzen hielt und auch der Busbahnhof sehr zentral lag, machten wir uns ungehindert der Massen zu Fuß auf dem Weg zu einem Hotel. Es dauerte auch nicht lange bis wir eine passende Unterkunft fanden. Angesichts der Tatsache, dass das Championsleague-Finale zwischen dem FC Bayern München und dem Borussia Dortmund zur Zeit unseres Aufenthaltes in Aurangabad stattfand, fiel unsere Unterkunft recht gehoben aus. Schließlich brauchten wir einen TV-Anschluss mit Sportsender.
Weil Henning im Gegensatz zu Björn und mir auf der Busfahrt kaum Schlaf fand, blieb er vorerst auf dem Zimmer und holte den nötigen Schlaf nach. Ich brach derweil mit Björn direkt am Morgen ohne weitere Rast zur ersten Höhlen- und Tempeltour auf, denn diese religiösen Hinterlassenschaften vergangener Generationen waren der Hauptgrund für unseren Abstecher ins trostlose Landesinnere. Aurangabad liegt in Zentralindien und ist bekannt für seine äußerst heißen und trockenen Sommer. Da die wasserreichen Wolken vom Ozean, aus Westen kommend, bereits in den Küstenregionen abregnen, entsteht in Zenralindien eine Art Gesteinswüste mit ausgedehnten Trockengebieten. Nur wenige Tage im Jahr soll es regnen.
Keine fünf Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt, organisierten Björn und ich uns einen privaten Bus, der uns innerhalb von zweieinhalb Stunden bis zu den 150km entfernten „Ajanta Caves“ nördlich der Stadt bringen sollte. Tatsächlich entpuppte sich der Bus als ein Jeep mit Sitzbänken im Kofferraum, auf denen wegen Platzmangel sowohl die Hin- als auch die Rückfahrt zur Qual wurde. Der Fahrtwind, der durch die geöffneten Fenster hereinwehte, war zwar besser als nichts, von der Temperatur her jedoch am ehesten mit einem Föhn zu vergleichen, den man sich mitten ins Gesicht hält. Später erfuhren wir, dass die Temperatur an diesem Tag 52°C im Schatten betrug und es somit der bis dahin heißeste Tag unseres Lebens war. Aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit hatte es zudem den Anschein, als würde man kaum schwitzen. Tatsächlich lief der Schweiß nur nicht in Strömen den Körper hinunter, weil er direkt wieder in der heißen staubigen Luft verdampfte. Auch beim Atmen hinterließ die trockene Luft einen kratzigen Rachen und nach jedem Schluck Wasser brauchte es nur wenige Minuten, bis sich Mund und Hals erneut ausgetrocknet anfühlten. Die Temperatur war bereits am Vormittag kaum zum Aushalten und kostete unseren Körpern viel Kraft. Während der Fahrt konnte man sich schließlich noch einmal bildlich bewusstwerden lassen, welche Folgen eine solche Hitze für den Organismus von Menschen und Tieren haben kann. Unser Jeep musste einer verwesenden Kuh mitten auf der Straße ausweichen. Entweder hatte sie sich hier her verlaufen, wurde vom Bauern bewusst ausgesetzt oder fiel vom Traktor und endete qualvoll an den Folgen des Wassermangels und der brutalen Hitze. Mitten in der Sonne hatten sich die Gedärme sogar so stark aufgebläht, dass die Kuh im wahrsten Sinne des Wortes explodierte. Die aufgerissene Kuh lag mitten auf der Straße, ihre Inneren erstreckten sich über die gesamte Blutverschmierte Straßenbreite und die ersten Aasvögel machten sich bereits an ihr zu schaffen. Doch für ein wirklich großes Aufsehen hatte diese Absurdität weder beim Fahrer noch bei den anderen einheimischen Mitfahrern gesorgt. Während Björn und ich etwas verwundert umherschauten, schien es für die anderen nach dem Motto „Ah, da ist mal wieder eine Kuh explodiert“ völlig normal zu sein. Oh mein Gott, wo waren wir hier nur gelandet?
Endlich an der Tempelanlage angekommen, mussten wir uns zunächst durch zahllose Inder kämpfen, die uns alle, teilweise mit kleinen Geschenken in Form von Edelsteinen oder ähnlichem in ihre Souvenirläden locken wollten. Bei einem der Läden kauften wir allerdings aus Hungergründen einige Samosa, kleine frittierte Tetraeder förmige Teigtaschen mit Kartoffelfüllung, zum Frühstück und machten uns im Anschluss auf den Weg zu den Höhlen. Normalerweise liegen diese inmitten einer leicht begrünten Landschaft mit Gräsern, Büschen und Akazien. Da der Monsun allerdings in den beiden vorherigen Jahren ausgefallen war und es deshalb seit knapp drei Jahren nicht mehr regnete, war alles staubtrocken, braun und tot. Vereinzelt, für uns aber unerreichbar, sah man in den tiefen Schluchten noch einige Bäume, die dem Wassermangel noch nicht zum Opfer fielen, aber in der Ebene herrschte völlige Trostlosigkeit. Die Hitze glich einer Lavalandschaft. Mein Körper schwebte nur noch wie in Trance über den schattenlosen Sand. Keine einzige Wolke oder wenigstens ein schattenspendender Baum war in Reichweite - eine trostlose Sand- und Gesteinslandschaft! Nachdem man die annährend 60 Grad in der Sonne überstanden hatte, glühten unsere Körper. Die Haut brannte und zwickte überall trotz reichlich Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor 50. Wir waren übrigens die einzigen „Weißbrote“ und die ebenfalls Einzigen mit kurzer Hose und kurzem Shirt – ein großer Fehler! Die ganze Haut tat einem weh.
Die 30 Höhlen von Ajanta, die sich über eine steile Front einer hufeisenförmigen Felsschlucht oberhalb des Waghores ausbreiteten, entschädigten allerdings die Qualen der Höllenhitze. Ajanta wird meiner Meinung nach zu Recht als Louvre des alten Indiens bezeichnet. Die Höhlen sind zwischen 200 v.Chr. und 600 n.Chr. entstanden und bilden damit eine der frühesten Klosteranlagen der Welt. Nur mit menschlicher Muskelkraft und den einfachsten Werkzeugen schlugen die Mönche fast ein Jahrtausend lang Tonnen von Gestein aus den Felsen. Eine unvorstellbare Disziplin und Ausdauer, dass mindestens genauso faszinierend ist, wie die enormen Fortschritte in Wissenschaft und Technik der Modernen. Der Mensch ist zu enormen Höchstleistungen in der Lage und schafft für seine Zeit wahre Wunderwerke – damals, sowie heute. Ironischerweise führte der Aufstieg Elloras, eine Höhlentempelanlage die am nächsten Tag besichtigt wurde, zum Niedergang Ajantas. Historiker zufolge gab man die zum Teil noch nicht gänzlich fertiggestellten Höhlentempel in Ajanta auf, sobald die damals neu angelegten Tempel von Ellora an Bedeutung gewannen. Danach wurde Ajanta schnell von der Natur zurückerobert und erst neuzeitlich von Archäologen und Historikern wieder freigelegt und aufgearbeitet. Besonders Sehenswert waren neben dem atemberaubenden Gesamteindruck über die Schlucht die Fresken und Steinskulpturen, die das Innere vieler Höhlen zieren und einen unschätzbaren historischen Wert besitzen. Nur einige andere Beispiele aus uralter Zeit können.....
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Am zweiten Tag in Aurangabad haben wir aufgrund der noch immer sehr unmenschlichen Temperaturen das Hotelzimmer nur zum Essen und für eine Light Version von Sightseeing verlassen...
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Tag Nummer drei begann wieder sehr früh um 8:30. Wir hatten uns schon am Vorabend für 500 Rupien einen Rikschafahrer organisiert, der uns bis zu den 30km entfernten Ellora-Caves brachte. Denn die vergangene Qual eingezwängt im heißen Jeep sollte nicht wiederholt werden. In Ellora sind insgesamt 34 Höhlentempel in den Berg geschlagen, die drei verschiedene Religionen vereinen und architektonisch sogar noch weit mehr zu bieten haben als die Höhlen in Ajanta. Gemäß dem Motto "Man gebe einem Mann einen Hammer und einen Meißel und er wird Kunst für die Nachwelt erschaffen" erstreckt sich dieses Weltkulturerbe über eine zusammenhängende Gesteinsformation. Über fünf Jahrhunderte schlugen Generationen von buddhistischen, hinduistischen und jainistischen Mönchen die Räume mühsam aus dem Fels. Es entstand eine einzigartige Felsenarchitektur. Die Höhlen dienten als Klöster, Kapellen oder Tempel. Zudem verzierte man sie stilvoll mit einer Unmenge bemerkenswerter detailreicher Skulpturen.
Im Gegensatz zur ebenfalls gemeißelten Höhlenanlage von vorgestern, werden diese Höhlen von prächtigen Höfen mit zahlreichen monolithischen Säulen und Skulpturen gesäumt. Der prächtigste Tempel von allen war der mehrstöckige Kailasa-Tempel in der Mitte der Höhlenlandschaft. Für ihn allein wurde über 200.000 Tonnen Stein mit menschlicher Muskelkraft aus dem Felsen geschlagen. Als Mix aus Höhle und religiösem Schrein entstand dieser Felsentempel 760 n.Chr. und versinnbildlicht den Berg Kailasa, Shivas Sitz im Himalaya. Die antike Pracht war unvorstellbar schön und löste noch einmal mehr Faszination über das mit eiserner Disziplin und menschlicher Muskelkraft gemeißelte Meisterwerk in mir aus ....
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